Erfahrungen innovativer Hufschutz

 

"Nach der ersten Eingewöhnungsphase veränderte sich das Gangbild, sie fußte raumgreifend und kam gut aus der Schulter."

Hallo ihr Lieben, 

ich bin Ines, komme aus der Nähe von Hamburg und reite seit 25 Jahren. Ich möchte hier gern meine Erfahrungen rund um den Goodsmith Hufschutz mit euch teilen. Meine 19-jährige Lusitanostute Sureña trägt den Goodsmith seit dem 19. Januar 2018. Sureña hat ein Stockmaß von 154cm und wiegt 540kg. Zurzeit befinden wir uns im Aufbautraining. Unser Alltag gestaltet sich sehr abwechslungsreich. Sureña wird in der Dressur gearbeitet – aus dem Sattel und an der Hand. Wir arbeiten am Langzügel, lieben die Freiarbeit und gehen gern ins Gelände. Auch die Arbeit mit der Garrocha gehört zu unseren Lektionen. Sureña bewohnt eine mit Stroh eingestreute Box und genießt ihre Freizeit tagsüber auf der Weide oder dem Paddock.

 

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Huf-Ausgangssituation: Sureña hat sehr dünne Wände, eine dünne Sohle und relativ brüchiges Hufhorn. Ich hatte bereits vor einigen Jahren einmal versucht, die Eisen runter zu nehmen, den Versuch jedoch nach einem knappen Jahr abgebrochen. Das Hornwachstum war im Vergleich zum Abrieb zu gering (trotz der Verwendung von Hufschuhen) und sie wurde speziell im Bereich der Trachte immer flacher und lief fühlig. Hinten lief sie über viele Jahre barhuf und das klappte gut, nur vorne funktionierte es nicht. Über die Jahre haben wir unterschiedliche Eisen (Kunststoff und Aluminium) ausprobiert. Speziell im letzten Jahr hat die Hornqualität (sicherlich auch wetterbedingt) stark gelitten. Dazu kamen ein sehr schlechtes Wachstum und einige verlorene Eisen (natürlich inklusive ausgebrochenem Horn), wodurch kaum noch Möglichkeiten zur Anbringung eines konventionellen Beschlags bestand. Ursprünglich war meine Idee (auch aufgrund der Vorerfahrungen von vor einigen Jahren), den Goodsmith 24 Stunden am Huf zu belassen, um einen ständigen Hufschutz zu haben. Inzwischen nutze ich ihn nur noch als temporären Hufschutz, da Sureña weitgehend ohne klarkommt (auf dem Paddock und in der Box steht sie barhuf, im Training läuft sie mit dem Goodsmith).

Montage: Die erste Montage erfolgte durch meinen Schmied zusammen mit den Jungs vom Goodsmith. Neue Anpassungen, Veränderungen etc. werden seitdem durch meinen Schmied allein durchgeführt.Ein Punkt, bei dem viele skeptisch sind, sind die Auswirkungen des Klebers auf das Hufhorn, denn die Klettpads verbleiben ja dauerhaft am Huf. Wir haben die Klettpads inzwischen einige Male gewechselt. Die längste Phase, die die Klettpads auf dem Huf meiner Stute waren, waren 6 Wochen. Die Oberflächenstruktur des Horns hat sich durch die Pads nicht verändert. Ich kann bisher keine negativen Auswirkungen feststellen.

Das An- und Ausziehen dauert anfangs etwas länger, bis man die Handgriffe zum Anlegen richtig anwendet. Das ist jedoch aus meiner Sicht reine Routine. Mit ein paar zusätzlichen Tricks und Kniffen wird man schneller. Inzwischen dauert das An- und Ablegen wenige Minuten.

Zum Gangverhalten: Bei den ersten Trainingseinheiten war deutlich zu merken, dass Sureña sich an den Goodsmith gewöhnen musste; sie stolperte öfter, da sie die Zehe ‚stehen ließ‘ und sie griff sich mit der Hinterhand mehrfach in den Goodsmith. Dabei passierte genau das, was passieren soll: die hinteren Klettlaschen des Goodsmith lösten sich vom Klett am Huf, aber der Huf blieb heil. Ein riesiger Vorteil im Vergleich zum Ausbrechen der Wände, wenn sich sonst ein Eisen abgetreten wird. Das Problem des Reingreifens haben wir mit der Verwendung von Hufglocken in den Griff bekommen. 

 

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Trotz der ersten Schwierigkeiten war ich grundsätzlich von ihrem Laufverhalten angetan, denn sie mochte zutreten und auch grober Schotter, den wir auf einigen Wegen am Stall haben, machte ihr nichts aus. Nach der ersten Eingewöhnungsphase veränderte sich das Gangbild, sie fußte raumgreifend und kam gut aus der Schulter. 

Das war etwas, was mich auch während anfänglicher Schwierigkeiten während der Testphase am Goodsmith hat festhalten lassen: meine Stute mochte damit gerne laufen. Technische Schwierigkeiten lassen sich (mit dem richtigen Support und etwas Hartnäckigkeit) in den Griff bekommen und aus meiner Sicht lohnte es sich, es weiter zu probieren. 

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Über die Monate, die ich den Goodsmith jetzt teste, hat sich am Produkt einiges verändert. Bei der ersten Version lösten sich teilweise noch die Kletts von den Laschen ab. Dies wurde in der nächsten Version komplett behoben. Bei der neuesten Version, die wir seit einigen Wochen haben, sind die hinteren Laschen deutlich breiter und die Verbindung der Laschen mit der Grundplatte wurde noch einmal verändert. Gerade die hinteren Laschen tragen einen Hauptteil der Belastung in der Bewegung. Diese neue Veränderung bringt aus meiner Sicht eine massive Verbesserung in Bezug auf Stabilität und gleichzeitig Flexibilität.

Zur Reinigung: Wie viele andere war ich durchaus skeptisch was die Reinigung der Kletts angeht. Nach meiner Erfahrung lässt sich der Goodsmith extrem gut sauber halten. Für mich haben sich zwei unterschiedliche Vorgehensweisen beim Säubern bewährt: Wenn die Klettpads mit Heu/Stroh oder getrocknetem Dreck verunreinigt sind, nutze ich eine Klettbürste. Dadurch lassen sich die Pads mit wenigen Handgriffen säubern. Tipp: eine möglichst kleine Klettbürste z.B. aus dem Hundebedarf verwenden, damit kommt man an alle Bereiche ran. Bei noch feuchtem Matsch genügt ein Wasserstrahl, um die Pads auszuwaschen; ich nutze einen harten Wasserstrahl und benötige dann nicht mal eine zusätzliche Wurzelbürste.

Mein Fazit: Aus meiner Sicht haben Sureña’s Hufe noch nie so gut ausgesehen. Die Hufform hat sich positiv verändert und das Wachstum ist deutlich verbessert. Ein großer Vorteil des klettbaren Systems ist zudem, dass man ständig Zugang zum Huf hat, was die Hufpflege massiv erleichtert.Neben diesen positiven Effekten auf den Huf an sich, läuft Sureña sehr gut mit dem Goodsmith, egal auf welchem Untergrund.Ich möchte dem Team an dieser Stelle noch einmal ein großes Kompliment aussprechen. Sie haben es verstanden, Kritik und Anregungen (sowohl von meinem Schmied als auch von mir) in ihre Arbeit aufzunehmen und den Goodsmith damit weiter voranzubringen und zu verbessern. Jedes Problem wurde ernst genommen und ich hatte immer innerhalb kurzer Zeit eine Rückmeldung, wenn Fragen oder Schwierigkeiten aufgetaucht sind.


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